"TAMEN SERVATE VOS EX VOBIS IPSIS!" - in memoriam Harald Bøttker
Im Juli 2014 kommt der ehemalige katholische Priester und spätere Deutschnorweger Harald Bøttker auf seltsame Weise ums Leben. Manchem war Bøttker sicher "zu links". Doch wünschte ihm deshalb auch jemand den Tod? Im Nachlass findet ein naher Freund das Manuskript zu einem Roman: "Der Weichensteller - Kriminalszenario für Deutschland".
Bøttker erwartete darin das Scheitern des Pariser Klimagipfels von 2015. Für den Sommer 2016 beschreibt er, wie radikale Kräfte die Notbremse ziehen könnten. Keine zehn Tage, und das deutsche politische und wirtschaftliche Establishment stünden vor dem Kollaps. Zwar kam es bisher noch nicht so weit. Doch egal, ob 2016 oder in überschaubarer Zukunft, man versteht: Käme es hart auf hart, hätten Umweltschützer sehr viel mehr Macht, als vielen lieb ist.
Getrieben wird Bøttker dabei von der beunruhigenden These zweier norwegischer Biologen, dass die Evolution selbst es ist, die uns in die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen treibt. Die bestens begründete Botschaft lautet: Das Rad der Mitweltzerstörung dreht sich für Menschen naturgegeben immer weiter und schneller.
(Wer jetzt die Stirn runzelt, lese zur Einführung den Artikel Maggie Thatched Biologists und urteile dann. Lesezeit: Etwa 6 Minuten. Bedenkzeit: Mehrere Tage.)
Anders als Frank Schätzings berühmter Öko-Thriller Der Schwarm - worin Norwegen ebenfalls vorkommt - siedelt Bøttkers Weichensteller durchgehend in der Realität. Dabei schickt er seine deutschen Landsleute zu Dutzenden in den Tod und opfert gleichwohl kein einziges Menschenleben. Das gelingt nicht gerade vielen Krimi-Autoren. Schade, dass Bøttker nicht mehr lebt.
So aber rückt das Buch dem Leser erst wirklich auf die politische Pelle: Fahren Sie Premiumklasse, gar aus deutscher Produktion? Dann wird der Roman Sie kaum begeistern, wohl aber ärgern, ja, richtig empören ... und - hoffentlich - mit seinen letzten 70, 80 Seiten immer, immer nachdenklicher machen ... . Schade, dass Bøttker nicht mehr lebt.
Nun, haben Sie den Weichensteller gelesen und sind Sie trotzdem hier gelandet, ist vielleicht eine ganz bestimmte Frage noch offen. Für Sie ist diese Homepage da, um Sie über Hintergründe zu informieren und um die Lösungssuche fortzusetzen, die im Buch bereits beginnt, angesichts der gewaltigen Herausforderung, die es thematisiert. Im Menü finden Sie zu letzterer den Blog Ausweg(e).
Der Artikel Immer mehr Meer? bestätigt demgegenüber nur, was Sie längst wissen. Doch wer sich die Haare ob der Zukunft, auf die wir zusteuern, noch etwas mehr zu Berge stehen lassen möchte, lese diesen Text aus der in Norwegen wichtigen Tageszeitung Adresseavisen, exklusiv übersetzt für die Besucher der Homepage zum Weichensteller.
Pessimismus hat noch nie geholfen, Terror noch weniger. Hoffnung gibt es, wenn Sie sich angesprochen fühlen!
Ihr
Markus Maria Sorge, Herausgeber
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